Nervig aber nötig: Warten beim Bürgerbüro im KVR München. Mich trieb ein bald ablaufender Ausweis dorthin. Das Kreisverwaltungsreferat in der Ruppertstrasse ist ein uncharmanter Zweckbau, die Wartesäle passen sich der Lage an. Selbst ein Kaffeeautomat könnte den Eindruck verbessern. Auch der mitleidige Blick des Mitarbeiters, der mir meine Wartenummer aushändigte, änderte meine Laune nicht. „Anderthalb Stunden müssen’s scho rechnen!“ erwidert er auf meine Frage nach der zu veranschlagenden Wartezeit.

Gut, dass es eine Alternative zur Wartehallenromantik des KVR gibt: das Kara’s gleich links neben dem Haupteingang. Italienische Schlager tönen einem beim Offenen der Türe entgegen, der Duft von Espresso zieht in die Nase. Mit einem Mal Ost man dem deutschen Amtsstubenflair entronnen und steht in einer einladenden römischen Espressobar.

Ein Cappuccino und ein Cornetto versprechen einen weit angenehmeren Start in den Tag, als der demotivierende Aufdruck auf dem Wartekärtchen: „Vor Ihnen warten 59 Personen!“ Und das Kara’s hat noch mehr zu bieten. Frühstücksvariationen von einfach bis Mailänder Salami und Parmaschinken. Oder ein leckeres Panini frisch aus dem Ofen. Mittags und abends ergänzen Pizza und Pasta zu erschwinglichen Preisen das Angebot.

Das einzige was fehlt ist die Übertragung der Wartenummern ins Café. So bleibt einem nur der Schätzung des Nummernausgebers zu vertrauen. Schade, denn sonst hätte man noch mehr Zeit im Kara’s verbringen können. Doch diese Espressobar ist so einladend, dass man durchaus auch ohne KVR-Termin hingehen kann!

Espresso-Bar-Pizzeria Kara’s, Ruppertstrasse 19, München, Öffnungszeiten: siehe Foto!