Es gibt Plätze, die sind fast unwirklich und trotzdem fühlt man sich sofort wohl. Das Café Sobicocoa ist so ein Ort. Es fängt schon damit an, dass Sobi Darcal offenbar selbst nicht ganz sicher ist, was sein Reich eigentlich ist. Café, Lebensmittel, Genus steht über der Eingangstüre, wobei das Wort Lebensmittel durchgestrichen und durch Bar ersetzt worden, wie als hätte es eine kurzfristige Planänderung gegeben, wobei das ja den Schluss zuließe, dass es einen Plan gäbe. Letzteres ließe sich beim bloßen Betrachten des Lokals in Zweifel ziehen.
Einigen wir uns darauf: ja, es ist ein Café, ein außergewöhnliches sogar, denn das liebevolle Chaos wirkt auf den Gast charmant: von Hand geschriebene Speisekarten, bunt zusammengewürfeltes Mobiliar und die Möglichkeiten unbeschuht in den Schaufenstern zu sitzen. Wer es nicht glauben will: auch die Speisekarten auf der Webseite sind handgeschrieben, also Lowtech in modernen Zeiten. Das ganze Ensemble wird aber erst richtig gemütlich, wenn Sobi Darcal anwesend ist. Dann versteht man auf einmal, weshalb dieser Ort, so in wirklich er scheinen mag, genauso sein muss, wie er ist.

Sobicocoa, Georgenstraße 48, München-Maxvorstadt, Öffnungszeiten Montag – Donnerstag 8:30 – 23:00 Uhr, Freitag 8:30 – 1:00 Uhr, Samstag 9:00 – 1:00 Uhr, Sonntag 10:00 – 23:00 Uhr.