Drei Geschichten über die Entdeckung des Kaffees

Um die Entdeckung der Kaffeepflanze und des Getränks, das daraus gewonnen wird, ranken sich zahlreiche Mythen und Geschichten. Fakt ist, dass sich der Kaffee sich seinen Weg von Äthiopien über den Orient nach Europa gebahnt hat. Die Kaffeemythen nahmen wohl einen ähnlichen Weg.

Die Kaffee-Mönche von Kaffa

Einst hütete der Hirte Kaidi seine Ziegen unweit eines Klosters im Königreich Kaffa. Doch seine Tiere verhielten sich nachts oft gar wunderlich. Denn wenn sich Kaidi zum Schlafen legen wollte, sprangen sie immer noch hellwach durcheinander und störten die Nachtruhe ihres Herren.

Kaidi fragte die Mönche aus dem nahen Kloster um Rat. Diese untersuchten die Weidegründe des Hirten und fanden dort eine Pflanze mit grünen und roten Früchten. Sie beobachteten, dass die Ziegen, die von den Früchten aßen, nachts nicht zur Ruhe kamen. Die Mönche brauten sich aus den Früchten einen Trank und stellten fest, dass sich bei ihnen die selbe Wirkung einstellte.

Fortan sammelten sie die Früchte regelmäßig. Die Zeit, die sie jetzt nicht mehr mit Schlafen vergeudeten, nutzten sie für Gebete und fromme Gespräche. So schildert es der Philosoph und Mönch Faustus Naironus Banesius 1671 in seinen Traktat vom Kaffee.

Mohammed entdeckt den Kaffee

Eine andere Geschichte, die die fahrenden Märchenerzähler des Orients verbreiteten, sehen gar den Propheten Mohammed als Entdecker des Kaffees. Der soll einst so krank gewesen sein, dass keine Hoffnung auf Heilung bestand. Da soll ihm der Erzengel Gabriel persönlich eine Schale eines dunklen, heißen Getränkes gebracht haben. Der Prophet genas, so die Sage, augenblicklich.

Tatsache ist, dass Mohammed, nachdem er den Gläubigen den Wein verboten hatte, ihnen den Genuss von Kaffee aber erlaubte. Historiker vermuten, dass sich das Wort “Kaffee” vom alt-arabischen “qahwah” ableitet, was Wein bedeutet. So könnte es sein, dass das verbotene rote Getränk einem schwarzen Getränk weichen musste und Mohammed daran nicht ganz unschuldig war.

Die Rückkehr des Verbannten

Andere Geschichten schreiben die Entdeckung des Kaffees eines Derwisches mit dem Namen Omar zu. Der sollte – zu Unrecht verurteilt – in der Verbannung in der Wüste sein Ende finden. Die einzige Nahrung, die er fand, waren die Beeren eines ihm unbekannten Strauches. Er überlebte die Verbannung und kehrte in seine Stadt zurück und brachte den Kaffee mit. Er soll von den dankbaren Bewohnern, die kurz zuvor noch seinen Tod gefordert hatten, mit Ehrungen überhäuft worden sein.

Wie dem auch sei: den Kaffee genießen wir heute noch, egal ob wir ihn Omar, Kaidi oder gar Mohammed verdanken. Die Spuren des wirklichen Entdeckers unseres Lieblingsgetränks werden sich irgendwo in der Geschichte verloren haben…

Bildrechte: Rafal Cichawa/Fotolia.com

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