Kaffee-Kult – eine liebenswerte Reise durch die Welt des Kaffees

Der Name Yasar Karaoglu ist aus dem Münchner Nachtleben nicht mehr wegzudenken. Der heute 51-Jährige hat 1989 als Barkeeper in Schumanns Bar angefangen und ist diesem Metier treu geblieben. Einen Namen machte er sich als Mit-Betreiber des Neva Clubs in den Maximilianshöfen. Aktuell mischt er in der Bar Tobacco in der Hartmannstraße mit. Kurz nach der Jahrtausendwende veröffentlichte er bei Gräfe und Unzer ein Kaffee-Buch.

Kaffee-Kult ist graphisch etwas eigenwillig aber mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Yasar Karaoglu, der selbst passionierter Fotograf ist, lenkt hier den Blick auf die kleinen Dinge des Lebens, eigentlich Selbstverständlichkeiten, die wir zwar als gegeben annehmen, die unser Dasein aber erst schön und lebenswert machen. Im Kapitel über die türkische Kaffee-Kultur kann Karaoglu aus dem Vollen schöpfen: seine Wurzeln lassen sich nicht verleugnen. Doch als Viel-Reisender hat er auch die Spielarten der Kaffeetradition in anderen Ländern kennen gelernt.

Das Buch Kaffee-Kult ist momentan nur antiquarisch oder aus zweiter Hand zu bekommen. Modernere Kaffeebücher scheinen es aus dem Verlagsprogramm gedrängt zu haben – was schade ist. Gräfe und Unzer hat derzeit sogar einen identischen Titel auf dem Markt – anderer Autor, geschmeidige Grafik und eine kostenlose App für Lieblingsrezepte. „Absolut kultverdächtig: Coffeeshop-Feeling zu Hause mit den angesagtesten Rezepten mit und zum Kaffee!“, verspricht der Klappentext. Schade. Wir halten es da lieber mit dem Original.

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