Ich erinnere mich an eine Erzählung aus erster Hand über einen Besuch im Restaurant von Sternekoch Eckart Witzigmann vor vielen Jahren. Es gäbe dort weder Salz noch Pfeffer auf den Tischen, auch nicht auf Nachfrage, denn der Meister würde alle Gerichte so kochen und abschmecken wie sie gehören. Offenbar ging hier Kochkunst vor Geschmackssache.

Ob das im Hause Witzigmann auch heute noch so ist entzieht sich meiner Kenntnis. Ich fühlte mich nur an diese Geschichte erinnert, als ich meinen Kaffee im Mahlefitz trank und es mich nach Süße verlangte. Denn den Zucker musste ich dem Barista förmlich abtrotzen und selbst dann mussten wir uns zu zweit ein Zuckertütchen teilen. Gut, dass ich oft Zucker einstecken habe.

Ich kann den Barista ja irgendwo verstehen: er gibt sich die größte Mühe die Aromen aus dem Kaffee zu kitzeln und ich mache mit meiner Gier nach Kohlehydraten wieder alles kaputt. Das mit der Mühe ist Konzept. So gibt es im Mahlefitz neben Maschinenkaffe auch Cold Brew oder liebevoll von Hand aufgegossenen Filterkaffee. Dabei wird auf qualitativ hochwertige Bohnern und selbstgeröstete Kaffees wert gelegt. Also lohnt sich ein Besuch im Mahlefitz – wenn man Zucker dabei hat.

Mahlefitz, Café leider dauerhaft geschlossen! Offenbar existiert aber die Rösterei noch im nahen Grünwald.